Im Fall von neurodegenerativen Erkrankungen ist die kognitive Stimulation die am Besten geeignete Therapiemöglichkeit. Das Fortschreiten dieser Erkrankungen ist zwar unvermeidlich, aber der kognitive und funktionelle Abbau kann hinausgezögert werden.
Einige der häufigsten Erkrankungen sind:
Multiple Sklerose
Hierbei handelt es sich um eine demyelinisierende Erkrankung, die die weiße Substanz betrifft, die die Axone bedeckt.
Lange Zeit galten die klinischen Symptome als ausschließlich neurologisch (motorische Schwäche, Sehstörungen, Diplopie, Dysarthrie, Ataxie usw.). In den letzten Jahrzehnten hat jedoch eine wachsende Zahl von Studien gezeigt, dass die Erkrankung auch mit kognitiven Defiziten verbunden sein kann, die vor allem die Aufmerksamkeit, die Konzentration, die Geschwindigkeit der Informationsverarbeitung, das Gedächtnis und die exekutiven Funktionen betreffen.
Alzheimer-Krankheit
Diese wird durch die fortschreitende Bildung von senilen Plaques und neurofibrillären Bündeln in der Großhirnrinde sowie durch den Verlust von Neuronen und Synapsen verursacht.
Die dadurch verursachte Demenz beinhaltet die Entwicklung multipler kognitiver Defizite, einschließlich Gedächtnisstörungen und Beeinträchtigungen in mindestens einem der folgenden Bereiche: Sprache, Praxie, Gnosis oder exekutive Funktionen.
Parkinson-Krankheit
Diese Erkrankung ist auf das fortschreitende Absterben von Neuronen in einem Teil des Gehirns zurückzuführen, der Substantia nigra genannt wird, genauer gesagt, in einem Teil dieses Kerns, der Pars compacta. Dies führt zu einem Rückgang der Dopaminsynthese und damit zu einer Störung der Regulierung der wichtigsten an der Bewegungskontrolle beteiligten Gehirnstrukturen.
Die Hauptsymptome sind allgemeine Ungeschicklichkeit mit verlangsamten Bewegungen, geringe Spontanbewegungen, Ruhetremor und Rigor. Es kann auch zu Gleichgewichtsstörungen und damit zu Stürzen kommen.
Die Erkrankung geht häufig mit emotionalen Symptomen wie Angst, Depression und Apathie einher. Mit dem Beginn der kognitiven Verschlechterung beeinträchtigt sie unter anderem das Gedächtnis, die Aufmerksamkeit und die Verarbeitungsgeschwindigkeit.
Chorea Huntington
Diese Krankheit wird durch einen Gendefekt auf Chromosom 4 verursacht und ist vererbbar. Sie betrifft vor allem die Zellen des Nucleus caudatus und des Putamen.
Verhaltensänderungen sind in der Regel die ersten Symptome, darunter antisoziales Verhalten, Reizbarkeit, Launenhaftigkeit, Unruhe oder Ungeduld.
Auch treten motorische Störungen wie Grimassenschneiden, plötzlich auftretende schnelle, ruckartige Bewegungen der Arme, Beine, des Gesichts und anderer Körperteile, langsame und unkontrollierbare Bewegungen oder ein unsicherer Gang auf. Die wichtigsten kognitiven Defizite betreffen das Gedächtnis und die Lernfähigkeit, das logische Denken und die Problemlösung, die Organisation, die Planung bzw. Ablaufplanung und die Flexibilität.