Die Kinderpsychologin der Asociación Catalana del Síndrome X Frágil, Laura Ruiz, berichtet in diesem Artikel über die Erfahrungen ihrer Einrichtung und ihrer Klient:innen mit NeuronUP. Außerdem erklärt sie eine neue Methode für kognitives Training bei Kindern mit Fragilem X-Syndrom zwischen 6 und 12 Jahren.
Was ist das Fragile-X-Syndrom (FXS)?
Das Fragile-X-Syndrom ist eine genetische Störung des X-Chromosomen, die durch eine Veränderung in der Produktion eines Proteins namens FMRP verursacht wird, das als wesentlich für die Gehirnentwicklung gilt.
Es wird geschätzt, dass 1 von 4.000 Jungen und 1 von 6.000 Mädchen betroffen ist. 1 von 250 Frauen ist eine Überträgerin (Konduktor) ohne, dass bei ihr selbst das Merkmal ausgeprägt ist. Obwohl es sich um ein seltenes Syndrom handelt, ist es die häufigste Ursache für eine vererbte intellektuelle Funktionsstörung.
Merkmale des Fragilen-X-Syndroms
Das FXS verursacht verschiedene Problematiken, die von Lernschwierigkeiten bis hin zu verminderten intellektuellen Fähigkeiten reichen. Merkmale der Autismus-Spektrum-Störung sowie Merkmale von ADHS und Impulsivität treten ebenfalls auf.
Das FXS äußert sich bei Jungen und Mädchen unterschiedlich. Bei Mädchen sind die kognitiven Beeinträchtigungen geringer, dafür treten jedoch Schwierigkeiten in Mathematik häufiger auf. Außerdem neigen Mädchen eher zu sozialen Ängsten.
Die Einrichtung „Asociación Catalana del síndrome X frágil“
Die „Asociación Catalana del síndrome X frágil“ wurde 1995 von einer Gruppe von Eltern gegründet, deren Kinder mit FXS diagnostiziert wurden. Heute sind wir eine Organisation mit mehr als 180 Mitgliedern, die Familienmitglieder und Fachkräfte rund um das FXS zusammenbringt. Eines unserer Hauptziele ist es, Familien, bei denen das FXS diagnostiziert wurde, Unterstützung und Beratung anzubieten.
Unsere Erfahrungen mit NeuronUP
Ende 2018 starteten wir das PAI (Programa de Atención a la Infancia), einem neuen Projekt, das sich auf die kognitive Stimulation von Kindern im Alter von 6 bis 12 Jahren konzentriert, die von SXF betroffen sind. Dazu arbeiten wir mit der NeuronUP-Plattform, die uns eine Vielzahl von interaktiven Materialien über das Tablet oder den Computer bietet.
Wie arbeiten wir mit NeuronUP?
In unserem Fall haben wir das oben genannte Projekt auf die Arbeit an der kognitiven Funktion der Aufmerksamkeit als Hauptziel ausgerichtet, da diese Funktion bei unseren Kindern aufgrund ihrer ausgeprägten Impulsivität am stärksten beeinträchtigt war. Außerdem glauben wir, dass die Aufmerksamkeit die Grundlage für den Erwerb neuer und komplexerer Fähigkeiten (Sprache, Verständnis, Zahlen usw.) ist. Ohne die Aufmerksamkeit ist das Lernen praktisch unmöglich.
Dabei konzentrieren wir uns auf zwei Arten der Aufmerksamkeit: die anhaltende Aufmerksamkeit und die selektive Aufmerksamkeit. Wir ergänzen die mit der NeuronUP-Plattform mit zwei weiteren Arten von Materialien: Spielzeug für die Motorik (Puzzles, Steckspiele, etc.) und Arbeitsblätter.
Zu Beginn der Arbeit mit jedem Kind führen wir eine vorläufige Beurteilung durch und entwickeln spezifische Ziele für jedes Kind, wobei wir auch die Bedürfnisse und Sorgen der Familie im Erstgespräch berücksichtigen.
Welchen Nutzen hat NeuronUP für uns?
NeuronUP ermöglicht es uns, bequem mit dem Tablet zu arbeiten und individuelle Übungen für jedes Kind zu entwerfen (wir können den Schwierigkeitsgrad je nach Anzahl der Aufgaben ändern, einen Timer einzubauen, Autokorrektur anwenden usw.). Außerdem können ganze Sitzungen erstellt und die Ergebnisse der Übungen mit den Namen der einzelnen Kinder gespeichert werden.
Die Vielfalt der Übungen ist ein weiterer Aspekt, der die Sitzungen ausmacht. Ebenso die Art der Aktivitäten, die, da sie interaktiv sind und Geräusche und Bilder beinhalten, die Motivation des Kindes erhöhen. Nach jeder richtigen Antwort gibt es ein grünes Häkchen und ein Geräusch, das anzeigt, dass die Antwort richtig ist.
“Der Geist, der sich einer neuen Idee öffnet, wird niemals zu seiner ursprünglichen Größe zurückkehren.”
Albert Einstein.
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