Die klinische Neuropsychologin und Leiterin des Masterstudiengangs in Klinischer Neuropsychologie an der UNIR, Raquel Balmaseda, teilt ihre Perspektive über die wichtige Rolle von NeuronUP in der praktischen Ausbildung in Neuropsychologie.
Neuropsycholog:innen und Fachkräfte, im Bereich der kognitiven Stimulation und Neurorehabilitation, stoßen häufig auf das Problem des Mangels an spezifischem Material für ihre Arbeit.
Nicht selten mussten wir Übungen und Aufgaben anpassen, die nicht für die Arbeit mit neurologischen Patienten konzipiert waren. Wir mussten neue Übungen erstellen, Material ausschneiden, zusammenkleben und laminieren, um es in den Sitzungen der Neurorehabilitation zu verwenden, wodurch uns viel Zeit verloren ging. Ich weiß, dass viele Fachkräfte genau verstehen, wovon ich spreche.
Vor fast zwei Jahrzehnten begannen Computerprogramme für kognitive Stimulation aufzutauchen, was die Aufgabe der Neuropsycholog:innen einerseits erleichterte. Andererseits waren es jedoch Programme mit begrenzten Übungen und zudem waren die Programme ziemlich teuer und unflexibel.
NeuronUP ist eine Plattform, die eine Zeitenwende in dieser Art von Werkzeugen in der Neurorehabilitation darstellt.
Warum haben wir NeuronUP gewählt?
Entwickelt von und für Neuropsycholog:innen
NeuronUP wurde von Neuropsycholog:innen für Neuropsycholog:innen entwickelt. Das war uns sehr wichtig, denn nur die Fachkräfte, die wirklich in der kognitiven Stimulation und neuropsychologischen Rehabilitation tätig sind, wissen, welche Übungen benötigt werden, um mit neurologischen Patient:innen zu arbeiten.
Aufteilung nach Alter und kognitive Funktionen
Zum einen wurde die Plattform so konzipiert, dass sie die Arbeitsweise von Neuropsycholog:innen berücksichtigt, indem sie die Patienten nach Altersgruppen und Funktionen unterteilt. Dies ist wichtig, da sowohl Erwachsene als auch Kinder unterschiedliche Ansätze und Materialien erfordern. Zum anderen erfolgt die Unterteilung nach Funktionen wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprache oder exekutive Funktionen. Diese strukturierte Aufteilung nach Alter und Funktionen stellt einen bedeutenden Mehrwert für die Arbeit der klinischen Neuropsycholog:innen dar.
Konstante Weiterentwicklung
NeuronUP wird kontinuierlich weiterentwickelt, indem z.B. neue Übungen und Funktionen hinzugefügt wurden, die normalerweise nicht berücksichtigt werden. So zum Beispiel die Funktion der sozialen Kognition oder Aktivitäten des täglichen Lebens, sowie immer vielseitigere Übungen und Programme.
Ursprünglich begann NeuronUP als nützliches Werkzeug, das an die Behandlung angepasstes Material schnell und unkompliziert bereitstellt. Heutzutage hat es sich, in der digitalen Ära, zu einem unverzichtbaren Werkzeug für viele klinische Neuropsycholog:innen entwickelt. Es wird von vielen auf Neurorehabilitation spezialisierten Einrichtungen genutzt.
Praktischer Unterricht
Ich habe das Privileg, den Masterstudiengang in Klinischer Neuropsychologie an der Fernuniversität UNIR zu leiten, den wir gemeinsam mit Mitarbeitenden und Expert:innen entworfen haben. Dabei lag der Fokus darauf, die Bedürfnisse der Schulung der Neuropsycholog:innen zu erfüllen. Die Grundannahme bei der Gestaltung dieses Masterstudiengangs war stets, dass er einen überwiegend praxisorientierten Charakter haben sollte.
Unsere Vorstellung ist, dass unsere Absolvent:innen den Master mit der Fähigkeit abschließen, neuropsychologische Evaluationen und Interventionen durchzuführen.
„Gibt es einen besseren Weg in den Arbeitsmarkt einzusteigen, als NeuronUP zu beherrschen – eines der wichtigsten Werkzeuge für kognitive Stimulation und Neurorehabilitation? Auf diese Weise haben die Studierenden, die unseren Studiengang abschließen und ihre berufliche Laufbahn beginnen, bereits praktische Erfahrungen mit dem Tool gesammelt, das sie zweifellos in ihrer täglichen Arbeit verwenden werden.“
Aus diesen Gründen haben wir eine Vereinbarung über die Zusammenarbeit zwischen NeuronUP und dem Masterstudiengang in Klinischer Neuropsychologie an der UNIR geschlossen. Unsere Dozierenden können das Tool in ihren Unterricht einbeziehen und die Studierenden des Studiengangs haben während ihres Studiums Zugang zu NeuronUP. Dadurch können sie echte Sitzungen und Programme für neuropsychologische Interventionen gestalten, was zweifellos einen zusätzlichen Vorteil für unsere Studierenden darstellt.
Klinische Forschung
Obwohl die Neurorehabilitation und die Betreuung unserer Patient:innen der Schwerpunkt unserer Arbeit sind, dürfen wir nicht vergessen, dass Neuropsycholog:innen häufig klinische Studien durchführen, um unsere Arbeit mit wissenschaftlichen Fortschritten zu bereichern.
Somit sind NeuronUP und UNIR auch durch das Interesse an Forschung verbunden. Unsere Studierenden greifen häufig im Rahmen ihrer Forschungsarbeiten, am Ende des Studiums, auf das Tool zurück. Darüber hinaus nehmen wir gemeinsam an Forschungsprojekten teil, die dazu beitragen, unsere höchste Ambition zu erreichen: uns kontinuierlich zu verbessern, um unseren Patient:innen in ihrer Entwicklung zu helfen.
Schreiben Sie einen Kommentar