5 Übungen für kognitives Training für Menschen mit Down-Syndrom

In diesem Artikel erläutern wir die Bedeutung der Frühförderung und der kognitiven Stimulation für die Prävention und Verlangsamung kognitiver Beeinträchtigungen und schlagen fünf Übungen für die Arbeit mit Menschen mit Down-Syndrom vor.

Das Down-Syndrom ist eine genetische Störung, die durch das Vorhandensein eines zusätzlichen Chromosoms oder eines Teils davon verursacht wird. Menschen mit Down-Syndrom haben drei Chromosomen im 21. Chromosomenpaar. Da das Down-Syndrom keine Krankheit ist, bedarf es keiner medizinischen Behandlung. Diese genetische Veränderung führt jedoch zu einer verzögerten Entwicklung, weshalb es wichtig ist, dass Kinder mit Down-Syndrom von Geburt an an Programmen zur Frühförderung teilnehmen.

Frühzeitige Interventionen bei Down-Syndrom

Die Interventionen in der Frühförderung richten sich an Kinder mit Down-Syndrom im Alter von 0 bis 6 Jahren und zielen darauf ab, die mit dieser geistigen Behinderung verbundene Entwicklungsverzögerung zu verringern, indem sie die Neuroplastizität des Gehirns nutzen, d. h. das Potenzial des Gehirns zur Veränderung und Anpassung. Kurz gesagt, diese Programme zielen darauf ab, die psychomotorische, kognitive, sprachliche und sozio-affektive Entwicklung zu fördern.

Kognitive Stimulation zur Vermeidung von funktionalem Abbau

Die meisten Studien sind sich einig, dass Menschen mit geistigen Behinderungen ab dem 45. Lebensjahr Symptome eines funktionellen kognitiven Abbaus zeigen, was auf den Beginn einer vorzeitigen Alterung hinweist. Daher werden Aktivitäten für kognitives Training für alle Menschen mit Down-Syndrom empfohlen, um den kognitiven Abbau zu verhindern und zu verlangsamen.

Programm mit Aktivitäten für kognitives Training für die Arbeit mit Menschen mit Down-Syndrom

Die Plattform für kognitives Training von NeuronUP ermöglicht es Neuropsycholog:innen, Ergotherapeut:innen und Logopäd:innen, jede der Übungen an die Besonderheiten und Bedürfnisse der einzelnen Personen mit Down-Syndrom anzupassen.

Die hier beschriebenen Beispiele für Übungen für kognitives Training für Menschen mit Down-Syndrom wurden von NeuronUP nach den Prinzipien der Generalisierung entwickelt.

5 Übungen für kognitives Training für Menschen mit Down-Syndrom

Im Folgenden stellen wir fünf Übungen zur kognitiven Stimulation für Menschen mit Down-Syndrom vor:

1. Unvollständige Bilder

Oft sehen wir nicht das gesamte Objekt, aber wenn wir wichtige Teile davon erkennen, sollten wir in der Lage sein, das Objekt zu identifizieren. Sollten unsere Klient:innen dabei Schwierigkeiten haben, wird dieses Arbeitsblatt zur kognitiven Stimulation hilfreich sein.

Woraus besteht die Übung?

Die Klient:innen müssen die Option auswählen, die das Bild am besten vervollständigt.

Welche kognitiven Funktionen werden trainiert?

Diese Übung stimuliert insbesondere die visuelle Gnosis, d. h. die Fähigkeit, verschiedene Elemente visuell zu erkennen und ihnen eine Bedeutung zuzuordnen: Gegenstände, Gesichter, Orte, Farben usw.

Verschiedene Schwierigkeitsstufen

Die Übung hat fünf Schwierigkeitsstufen. In den einfachsten Stufen ist es einfacher, die Option auszuwählen, die das Bild am besten vervollständigt, während es in den fortgeschrittenen Stufen für die Klient:innen schwieriger wird, den verbleibenden Teil zu erkennen.

Format

Dieses Arbeitsblatt ist sowohl in digitaler Form als auch im Papierformat erhältlich.

2. Größen vergleichen

Woraus besteht die Übung?

Bei dieser Aufgabe müssen die Klient:innen das Größenverhältnis zwischen einer Reihe von Bildern bestimmen.

Im folgenden Beispiel sollen die Klient:innen die Äpfel vom kleinsten zum größten sortieren:

Verschiedene Schwierigkeitsstufen

In den einfacheren Stufen ist es einfacher, die Größe zu vergleichen, da der Unterschied sehr groß ist und es nur zwei oder drei Objekte gibt, während es in den fortgeschritteneren Stufen immer komplizierter wird, da es vier oder fünf Objekte mit sehr ähnlichen Größen gibt.

Dieses Arbeitsblatt ist sowohl in digitaler Form als auch im Papierformat erhältlich.

Kognitive Funktionen

Diese Aktivität stimuliert die Verarbeitungsgeschwindigkeit, d. h. die Geschwindigkeit, mit der das Gehirn eine Aufgabe ausführt (natürlich variiert sie von Aufgabe zu Aufgabe, je nachdem, welche anderen kognitiven Funktionen an der Aufgabe beteiligt sind).

3. Verborgene Buchstaben

Woraus besteht die Übung?

Die Klient:innen müssen aus einer Reihe von Buchstaben nur den angegebenen Buchstaben suchen, in diesem Fall „Q“.

Welche kognitiven Funktionen werden trainiert?

Das Hauptziel dieser Übung ist es, die selektive Aufmerksamkeit zu trainieren, d. h. die Fähigkeit, sich auf eine bestimmte Sache zu konzentrieren und andere Reize zu ignorieren.

Wir arbeiten auch am Hemineglect, d. h. an der großen Schwierigkeit oder Unfähigkeit, die Aufmerksamkeit auf eine Seite (meist die linke) zu richten, sowohl in Bezug auf den eigenen Körper als auch auf den Raum.

Personalisierung der Übung

Darüber hinaus können Sie die Übung an die Fähigkeiten der einzelnen Klient:innen anpassen.

Erweiterte Optionen

Sie können die Größe der Matrix, die Art und die Anzahl der Buchstaben sowie die Farbgebung auswählen.

Allgemeine Optionen

Sie können den Modus einstellen, die maximale Dauer, ob Sie einen sichtbaren Timer für die Aktivität wünschen oder nicht, eine Inaktivitätswarnung, die Anleitung personalisieren etc.

4. Zieh Dich an

Bei den Aktivitäten des täglichen Lebens handelt es sich um Übungen, die die Autonomie der Person und ihre Anpassung an die Umgebung fördern. Diese Aktivitäten sind ideal für die Arbeit mit Menschen mit Down-Syndrom. Hier stellen wir die Übung „Zieh Dich an“ vor. Sie ist sowohl mit der Figur eines Mannes als auch mit der Figur einer Frau verfügbar.

Woraus besteht die Übung?

Diese Übung besteht darin, die Silhouette in geeigneter Weise zu anzuziehen, wobei sowohl die richtige Stelle und die Reihenfolge der Platzierung der einzelnen Kleidungsstücke als auch die Art der Situation zu berücksichtigen sind.

Verschiedene Schwierigkeitsstufen

Es gibt sechs verschiedene Schwierigkeitsstufen. In den leichteren Stufen gibt es weniger Anweisungen und mehr Hinweise zur korrekten Ausführung der Tätigkeit, während in den schwierigeren Stufen weniger Hinweise gegeben werden und die Anforderungen an die Kleidung komplexer sind.

Personalisierung der Übung

Darüber hinaus können Sie die Aktivität an die Fähigkeiten der einzelnen Klient:innen anpassen.

Erweiterte Optionen

Sie können die Anzahl der Kleidungsstücke, den Anlass, die Art der Distraktoren, die Fehler, die gemacht werden können, die Präsentation der Kleidungsstücke, usw. auswählen.

Allgemeine Optionen

Sie können die Anzahl der Übungen, die maximale Dauer, ob Sie eine sichtbare Stoppuhr für die Aktivität wünschen oder nicht, die Anleitung ändern usw.

Anpassungen

Schließlich können Sie auswählen, ob die Bewegung der Kleidungsstücke durch Ziehen erfolgen soll oder ob Sie einfach auf das Kleidungsstück klicken, um es auszuwählen. Je nach Ihrer Einschätzung der Klient:innen kann die eine oder die andere Option gewählt werden.

Welche kognitiven Funktionen werden trainiert?

• Prozedurales Gedächtnis,
• Körperschema,
• ideatorische Praxien,
• semantisches Gedächtnis,
• Planung.

5. Mandalas

Woraus besteht die Übung?

Dieses Arbeitsblatt besteht aus dem Ausmalen von Mandalas nach einer Vorlage.

Verschiedene Schwierigkeitsstufen

Die leichteren Stufen sind einfacher, da es weniger Teile und Farben zu bemalen gibt, während die fortgeschritteneren Stufen immer komplizierter werden, da es mehr Teile zu bemalen und mehr Farben zur Auswahl gibt.

Welche kognitiven Funktionen werden trainiert?

• visuelle Gnosis,
• selektive Aufmerksamkeit.

Format

Die Übung ist sowohl im digitalen Format als auch in Papierform erhältlich.

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