Rosa Espinosa, Psychologin am Universitätsklinikum Virgen de la Arrixaca in Murcia, Spanien, erklärt, wie die neuropsychologische Rehabilitation bei Patient:innen mit erworbenen Hirnverletzungen im Krankenhaus durchgeführt wird.
Kognitive Rehabilitation kann als eine Reihe von Verfahren definiert werden, die zur Verbesserung verschiedener Fähigkeiten und Fertigkeiten wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Sprache oder exekutive Funktionen eingesetzt werden. Das Ziel ist die Förderung der funktionellen Autonomie in einer Vielzahl von Situationen des täglichen Lebens (Wood, 1994). In diesem Artikel konzentrieren wir uns auf die neuropsychologische Rehabilitation von Menschen mit einer erworbener Hirnschädigung.
Neuropsychologische Rehabilitation bei erworbener Hirnschädigung
Seit 2015 hat die Universitätsklinik Virgen de la Arrixaca in Murcia ein neuropsychologisches Rehabilitationsprogramm für Patient:innen mit erworbener Hirnschädigung entwickelt und einen klinischen Psychologen in die Abteilung für Neurologie/Physikalische Medizin und Rehabilitation integriert.
Die Arbeit, die wir entwickelt haben, konzentriert sich auf vier Hauptblöcke auf neuropsychologischer und klinischer Ebene:
Programm für kognitives Training
Das Programm basiert auf neuropsychologischen Modellen, mit empirischen Beweisen. In den Sitzungen führen die Patient:innen einerseits Übungen mit Stift und Papier durch. Wir nutzen aber auch die Online-Plattform NeuronUP, um eine Grundlage zu schaffen (Wiederherstellung, Substitution oder Kompensation der Funktion), auf der wir später das Gelernte generalisieren und die ökologische Validität der Intervention fördern können. NeuronUP ermöglicht es uns, eine bestimmte Funktion an der wir arbeiten wollen, auszuwählen, die Ergebnisse der Patient:innen bei derselben Aktivität zu vergleichen und den Patient:innen Feedback zu geben.
Obwohl die Betreuung individuell ist, hat die Gruppenarbeit bei der neuropsychologischen Rehabilitation von Patient:innen mit erworbener Hirnschädigung Priorität. Daher führen wir kognitives Training in Gruppen durch, bei denen wir die NeuronUP-Plattform verwenden, um an den verschiedenen neuropsychologischen Schwerpunkten zu arbeiten.
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Systemische Familientherapie
Die systemische Familientherapie wird in den Fällen angewendet, in denen keine Strategien zur Förderung einer angemessenen Abgrenzung zwischen den Generationen innerhalb der Familie entwickelt wurden. Gleichzeitig soll der Anpassungsprozess gefördert werden, wobei der Schwerpunkt auf dem strukturellen Ansatz von Salvador Minuchin liegt und auf die Verhaltens- und emotionalen Probleme eingegangen wird, die während des Rehabilitationsprozesses auftreten können.
Familientherapie/Interkulturelle Therapie
Sie wird im Rahmen der neuropsychologischen Rehabilitation bei erworbener Hirnschädigung durchgeführt. Die Anwendung dieser Psychotherapie bei erworbener Hirnverletzungen ist neu und wir könnten sogar sagen, bahnbrechend. Wir verfolgen die Ziele der Familientherapie, wie die Schaffung von Gruppenkohäsion, die Förderung eines offenen und vielstimmigen Dialogs, die emotionale Unterstützung der Teilnehmenden und die Förderung der Flexibilität in der Gruppenkommunikation (Sempere und Fuenzalida, 2017). In Murcia, wo es viele Immigrant:innen gibt, berücksichtigen wir den Prozess der Akkulturation sowie das familiäre und interfamiliäre Management, um Menschen mit erworbener Hirnschädigung zu unterstützen. Diese Pathologie stellt an sich bereits eine Herausforderung dar, die die Fähigkeiten zur Bewältigung sowohl der Familie als auch der Patient:innen übersteigen kann. Doch in einer Umgebung, die zusätzlich zu den üblichen Herausforderungen auch noch mit Schwierigkeiten wie Sprachbarrieren, kulturellen Unterschieden bei Essen, Gerüchen, sozialen Bindungen und Musik konfrontiert ist, wird die Situation noch viel komplexer und die Bereitstellung angemessener Unterstützung erheblich erschwert.
Workshops von Patient:innen für Patient:innen
Wenn die neuropsychologische Rehabilitation von erworbenen Hirnverletzungen durch kognitives Training mit Bleistift und Papier und NeuronUP gefestigt wurde oder wir begonnen haben, die Kompensation und/oder Substitution der Funktion zu entwickeln, konzipieren wir Workshops, die von den Patient:innen selbst für andere Patient:innen gestaltet werden, mit dem Ziel, ihre Kreativität zu steigern, die exekutiven Funktionen (Planung, Flexibilität, Verarbeitungsgeschwindigkeit, Organisation, Entscheidungsfindung und Problemlösung) zu stimulieren und die Partizipation in der Therapie sowie den Gruppenzusammenhalt der Teilnehmenden zu fördern.
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Die Workshops steigern auch die Motivation und stärken die Beziehungen zwischen den verschiedenen Patient:innen, die zur Behandlung kommen. Auf diese Weise können wir durch diese spielerische Aktivität die verschiedenen kognitiven und phänomenologischen Aspekte, die während der Gruppensitzungen bearbeitet werden, umsetzen. Es geht um die Konkretisierung und Umsetzung der im Laufe des Rehabilitationsprozesses erworbenen oder kompensierten Fähigkeiten.
Der klinische Psychologe spielt in den Workshops die Rolle des Moderators, der die Durchführung der Workshops erleichtert und die auftretenden Schwierigkeiten bewertet.
Bei der Suche nach Informationen auf dem Computer können verschiedene Hindernisse auftreten, sei es beim Spezifizieren von Techniken oder beim Umgang mit üblichen Blockaden in herausfordernden Situationen wie dem öffentlichen Sprechen oder der Durchführung bestimmter Demonstrationen.
Schlussfolgerungen zur neuropsychologischen Rehabilitation bei erworbener Hirnschädigung
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das neuropsychologische Rehabilitationsprogramm für erworbene Hirnschädigung am Universitätsklinikum Virgen de la Arrixaca das Gefühl der persönlichen Selbstwirksamkeit fördert. Wir stützen uns auf das, was Muñoz-Céspedes und Tirapu-Ustarroz (2004) im Rehabilitationskontext als Stimulation der exekutiven Funktionen bezeichnen, d. h. die Verbesserung der Fähigkeit, das Verhalten zu programmieren und es auf die Erreichung der angestrebten Ziele auszurichten. Zu diesem Zweck können verschiedene Aktivitäten eingesetzt werden, von denen einige darauf abzielen, die Funktion wiederherzustellen und andere, sie zu kompensieren.
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