Die Neuropsychologin Xóchitl Ortiz erklärt in diesem Artikel, was Broca-Aphasie ist, und schlägt Aktivitäten zur neuropsychologischen Rehabilitation von Patienten mit Broca-Aphasie vor.
Sprache ist eine menschliche Fähigkeit, sich auszudrücken und mit anderen über artikulierte Laute oder Zeichensysteme und Codes zu kommunizieren, mit deren Hilfe die Objekte der Außenwelt, ihre Handlungen, Eigenschaften und Beziehungen zueinander bezeichnet werden.
Sprachkomponenten
Sprache besteht aus Komponenten, die ihre kommunikative Funktion ermöglichen:
- Produktion: Fähigkeit, Ideen sinnvoll und grammatikalisch korrekt zu formulieren und zu vermitteln.
- Benennung: Fähigkeit, Objekte und Personen zu benennen.
- Repetition: Fähigkeit, ein gehörtes Wort oder einen Satz zu reproduzieren.
- Verständnis: Fähigkeit, die Bedeutung von Wörtern, Texten oder Gedanken zu erfassen.
Sprachkomponenten können nach einer Hirnverletzung verändert sein, zum Beispiel nach einem Schädel-Hirn-Trauma oder einem Schlaganfall.
Die häufigste Störung ist die Aphasie, also die Schwierigkeit, Sprache zu produzieren oder zu verstehen.
Was ist Broca-Aphasie?
Die Broca-Aphasie, auch bekannt als efferente motorische Aphasie oder nicht-fluente Aphasie, entsteht durch eine lokale Hirnverletzung im Broca-Areal und ist gekennzeichnet durch Schwierigkeiten in der Sprachproduktion, Agrammatismus, Entautomatisierung der Sprachartikulation (verbale Apraxie), Anomie, repetitives Sprechen und meist erhaltenes Sprachverständnis.
Symptome der Broca-Aphasie
Die Schwierigkeiten zeigen sich deutlich in freier Rede und im Dialog. Manchmal kann der Patient jeglichen verbalen Ausdruck unterdrücken und in einen Zustand von Mutismus oder Semi-Mutismus verfallen.
Neuropsychologische Rehabilitation der Broca-Aphasie
Die Plattform NeuronUP bietet Aktivitäten, die die Rehabilitation der Broca-Aphasie ermöglichen.
Arten von Aktivitäten je nach Schwierigkeit der verbalen Ausdrucksfähigkeit
Je nach Schwierigkeiten im verbalen Ausdruck sollten die Aktivitäten in folgender Reihenfolge gegliedert werden:
- Artikulation und Phonemproduktion.
- Wiederholung von Wörtern und Sätzen.
- Benennung von Gegenständen.
- Mündliche und schriftliche Produktion.
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Aktivitäten zur neuropsychologischen Rehabilitation bei Patienten mit Broca-Aphasie
1. Oro-linguofaziale Übungen
- Zunge herausstrecken und einziehen, dabei den Mund offen halten.
- Zunge von rechts nach links bewegen und die Mundwinkel berühren.
- Zunge auf und ab bewegen, dabei den Mund offen halten.
- Unter- und Oberlippe lecken.
- Mit der Zunge den harten und weichen Gaumen berühren.
- Abwechselnd die nach oben bzw. nach unten gestreckte Zunge beißen.
- Mit der Zunge kreisförmig die Zähne reinigen.
- Die Lippen geschlossen halten und abwechselnd in Kuss- und Lächelposition bringen.
- Lächeln, ohne die Zähne zu zeigen.
2. Wiederholung von Wörtern oder Sätzen
NeuronUP bietet Wiederholungsaktivitäten, die den Therapeuten bei der Wort- oder Satzauswahl für den Patienten unterstützen.
Die Wiederholungsübungen werden unter Berücksichtigung der Silbenanzahl eines Wortes durchgeführt:
3. Gegenstandsbenennung
Um die Benennung auf Grundstufe zu üben, werden Bilder gezeigt, bei denen der Patient den Namen dem Objekt zuordnen kann, wie in der NeuronUP-Aktivität Richtiger Name eines Bildes
4. Gegenstände mit phonologischen Hinweisen benennen
Anschließend kann ein Bild mit nur einem Objekt gezeigt werden, wobei phonologische Hilfen gegeben werden, damit der Patient den Namen korrekt vervollständigt.
Die Benennung durch visuelle Konfrontation hilft dem Patienten, das reale oder abgebildete Objekt mit seinem Namen zu verknüpfen.
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5. Mündliche und schriftliche Produktion
Um die Produktion unter Einbezug der Morfosyntax zu trainieren, ist es wichtig, dem Patienten Aktivitäten zu präsentieren, die es ihm ermöglichen, Wörter silbenweise entsprechend dem Schwierigkeitsgrad zu bilden. Das heißt, mit bisilbischen Wörtern zu beginnen und anschließend die Silbenzahl und damit die Schwierigkeit zu erhöhen, um die festgelegten oder gewünschten Ziele zu erreichen.
Dies kann in NeuronUP mit dem digitalen Spiel Wörter bilden geübt werden.
6 Ungeordnete Buchstaben
Ziel dieser NeuronUP-Aktivität ist es, dass der Patient ein Niveau erreicht, bei dem keine Silbentrennung mehr nötig ist und er ein Wort aus einzelnen Buchstaben bilden kann.
7. Sätze bilden
Die Morfosyntax eines Satzes stellt die nächste Stufe in der verbalen Ausdrucksfähigkeit des Patienten dar, bei der das ‚Wiedererlernen‘ darin besteht, die Lexeme in die richtige Reihenfolge zu bringen, um einen sinnvollen Satz zu bilden.
Die Sätze sollten wenige Wörter enthalten, um die Schwierigkeit je nach Leistung des Patienten schrittweise zu erhöhen. Als kompensatorische Hilfe stellt der Therapeut Fragen wie Wer?, Was?, Wie?, Was tut er?, Für wen?, etc.
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8. Verb mit Aktion verknüpfen
Alternativ können Bilder gezeigt werden, die eine Handlung darstellen, wobei der Patient die Möglichkeit erhält, einen kurzen Satz zur Abbildung zu bilden.
8. Wahre oder falsche mündliche Sätze
Obwohl bei Patienten mit Broca-Aphasie das Verständnis meist nicht beeinträchtigt ist, kommen gelegentlich leichte morphosyntaktische Störungen vor. Daher werden Aktivitäten wie Wahre oder falsche mündliche Sätze empfohlen.
Worum geht es?
Bei dieser auditiv-visuellen Aktivität muss der Patient einen zur Abbildung gehörenden Satz aufmerksam anhören und anschließend angeben, ob die Aussage falsch oder wahr ist. Als kompensatorische Hilfe darf der Patient die Audiodatei so oft abspielen, wie er möchte.
9. Wahre oder falsche mündliche Sätze
Eine weitere Aktivität zur Förderung des morphosyntaktischen Verständnisses ist Wahre oder falsche mündliche Sätze. Sie besteht darin, einen Satz zu lesen und die auf dem Bildschirm gestellte Wahr-/Falsch-Frage zu beantworten. Der Patient kann den Satz so oft lesen, wie er möchte, um korrekt zu antworten.
Je besser der Patient das Verständnis entwickelt, desto anspruchsvoller wird die Aktivität, indem komplexere Sätze präsentiert werden.
Es ist wichtig, dass die Sprachtherapie individuell an die Bedürfnisse und Vorlieben des Patienten angepasst wird und sein prämorbid funktionales Niveau berücksichtigt.
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NeuronUP als Werkzeug für Therapeut und Patient
Computerisierte Aktivitäten bieten dem Rehabilitator eine größere Übungsvielfalt, helfen beim Erreichen der festgelegten Ziele und ermöglichen es dem Patienten zudem, den erreichten Schwierigkeitsgrad und die Zielerreichung nachzuvollziehen.
Außerdem können sie ihre Leistung nach eigener Einschätzung bewerten und durch die eigenständige Bedienung des Computers gewisse Autonomie gewinnen, wodurch auch andere kognitive Funktionen angeregt werden.
Die Plattform NeuronUP verfügt über Verstärker, die dem Patienten Motivation verleihen – zweifellos ein grundlegender und mitunter schwer zu handhabender Faktor bei Patienten.
Wenn Ihnen dieser Beitrag über Aktivitäten zur neuropsychologischen Rehabilitation bei Patienten mit Broca-Aphasie gefallen hat, könnte Sie auch interessieren:
Dieser Artikel wurde übersetzt; Link zum Originalartikel auf Spanisch:
Actividades para la rehabilitación neuropsicológica en pacientes con afasia de Broca
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